Honig, der auf Flachdächern entsteht, Tinkturen aus Limmatkräutern und Trüffel, die neben Tramgleisen wachsen: Wir stellen die spannendsten Produzent*innen der Stadt Zürich vor, die uns die Natur in die Stadt bringen. So macht lokal ernähren Sinn und Freude.

Grünkraft
An der Limmat entlang wachsen jede Menge Heilkräuter und Wildkräuter, die man essen oder zu Urtinkturen verarbeiten kann. Und aus den Kräutern im Höngger Wald kann man Wundheilsalben herstellen. Den wenigsten Stadtbewohner*innen ist das bewusst – das ändern die Heil- und Wildpflanzenkurse von Grünkraft. Bei Spaziergängen durch Stadt und Wald mit Expert*innen, verbindet man sich mit der Kraft der Natur – direkt vor unserer Haustüre. Grunkraft.ch

Stadtjäger
Die wohl lokalste Wurst der Stadt: Die Verarbeitung, Veredelung und Trocknung der Trockenwurst von Mikas findet innerhalb der Stadtgrenzen Zürichs statt. Die Würste bestehen zu 100% aus Stadtzürcher Bio-Fleisch und es gibt sie mit Turicum Gin, Original oder als Buffala mit Stadtzürcher Büffelfleisch. Sogar das Futter ist lokal: Die Bio-Stadtschweine vom Waidhof zum Beispiel werden unter anderem mit dem Treber – ein Restprodukt der Bierherstellung – der Brauerei Oerlikon gefüttert. mikas.ch

Stadtwein
Wusstest du, dass in Zürich allerorts Weintrauben wachsen? In der Enge, in Höngg oder am Hottinger Sonnenberg etwa. In der ganzen Stadt sind gesamt 16 Hektaren mit Rebstöcken bepflanzt. Der offizielle Stadtwein von Grün Stadt Zürich wächst am Rebberg Chillesteig in Höngg. Karin Schär ist die junge Stadtwinzerin und spricht schon mal Leute an Musikfestivals an, ob sie Lust hätten, mitzuhelfen. Sie glaubt, dass die beste Werbung für den Stadtzürcher Wein ist, wenn die Leute die Rebberge in ihrer unmittelbaren Umgebung begehen und erleben. Stadtweine

Stadthonig
Wer nach ,Zürcher Stadthonig’ googelt, stösst auf jede Menge Imker*innen, die Stadthonig produzieren. Ein buntes Gemisch an Geschmäckern kommt da im Glas zusammen, denn in der Stadt wächst alles Mögliche: Thymian auf dem Balkon, Wildkräuter am Limmatufer und Blumenwiesen am See. Eine der innovativen Zürcher Imkereien ist Wabe3: Anna Hochreutener und ihr Partner Tom Scheuer stationieren ihre Bienenvölker auf ungenutzten Flachdächern. Damit leisten sie einen Beitrag zur Naturvielfalt im urbanen Raum und tragen gleichzeitig die Faszination des Imkerns an die Öffentlichkeit. Die beiden veranstalten auch Kurse und Degustationen. wabe3.net

Zürcher Trüffel
Vibrationen und Erschütterungen: Trüffel mögen es, wenn die Umgebung sich bewegt. Vorbeifahrende Trams, Spaziergänger*innen und die leicht höheren Städtetemperaturen wie auf dem Land begünstigen das Wachstum der Edelpilze in Städten. Zürich ist also perfekt, um die feinen Knollen zu beherbergen. Thierry Garzotto ist Architekt und sammelt mit seiner Hündin Emma pro Woche rund 20 Stunden Zürcher Stadttrüffel. Wo man diese findet, warum man unter Ahornen gar nicht erst suchen muss und warum Trüffel Fett brauchen, um ihren Geschmack zu entfalten, verrät er in seinen Kursen. Emmas-trüffel.ch

Hofläden
Mal eben zum Hoflädeli spazieren und ein selbstgebackenes Brot oder frische Beeren holen: Das geht auch in der Stadt Zürich. 13 Hofläden verkaufen Lokales vom eigenen Hof innerhalb der Stadtgrenze. Näher dran an der Natur und der Landwirtschaft geht fast nicht. Beim Besuch der Landwirt*innen sieht man, woher die Produkte stammen und wie sie die Tiere halten. Die Spezialitäten vom Riedenholzhof in Seebach sind zum Beispiel Büffelmilch-Joghurt, -Camembert, -Mozzarella und -Feta – alles von Zürcher Wasserbüffeln und in Bio-Qualität. Hofläden

Wochenmärkte
Lokal einkaufen für Anfänger*innen – und Liebhaber*innen: Nirgends startet man schöner in den Tag als auf dem Wochenmarkt. Die frische Luft versorgt einen mit Sauerstoff, die Marktstandbetreibenden kann man alles fragen und erhält meist noch einen Tipp, wie man die neuen Spargeln oder den Brokkoli am besten zubereitet. Der einfachste Weg, um an lokale und saisonale Produkte zu kommen, ist also definitiv ein Besuch auf dem Markt. Von denen gibt es in Zürich gleich einige – bestimmt auch in deiner Nähe. Wochenmärkte in Zürich
Gemüsebrücke: Samstag, 7 bis 12:30 UhrHelvetiaplatz: Dienstag und Freitag, 6 bis 11 UhrOerlikon: Mittwoch 6-11, Samstag 6 bis 12 UhrBürkliplatz: Dienstag und Freitag, 6 bis 11 UhrRöschibach: Dienstag 16 bis 20 Uhr, Samstag 8 bis 16 UhrAltstetten: Mittwoch 7 bis 11 Uhr, Samstag 7 bis 12 UhrBrupbacherplatz: Samstag 9 bis 16 Uhr