Anne Schmidt von der Standortförderung des Kantons Zürich hilft mit, dass Firmen in Zürich erfolgreich arbeiten – und vor allem innovative Projekte vorantreiben können. Zürich sei der ideale Ort dafür und das kreative Potenzial enorm.
Anne Schmidt, wie fördern die Stadt Zürich und der Kanton die Innovation ganz konkret?
Gemeinsam mit unseren Partner*innen wollen wir den Innovationsstandort Zürich stärken. Dafür vernetzen wir innovative Akteur*innen, nutzen Synergien und initiieren Projekte zu Zukunftsthemen wie FoodTech, Künstliche Intelligenz oder auch Cyber Security und geben ihnen mehr Sichtbarkeit.
Ein weiterer wichtiger Pfeiler innerhalb des Innovations-Ökosystems sind Technologie- und Innovationsparks. Wir unterstützen den Aufbau solcher Projekte, damit neue Leuchttürme innerhalb von aufstrebenden Industrien, wie zum Beispiel das Digital Health Center in Bülach, entstehen können.
Was unterscheidet Zürich von anderen Schweizer Städten wie St. Gallen, Basel oder Genf hinsichtlich Innovation?
Der Kanton Zürich kann nicht nur auf eine beeindruckende Geschichte als Finanzplatz zurückschauen, sondern weist auch mit Finanz, Life Sciences, ICT und Hightech/Cleantech sowie Kreativwirtschaft einen reichhaltigen Branchenmix aus. Hinzu kommt die einzigartige Dichte an hervorragenden Bildungsinstitutionen im Raum Zürich, aus denen spannende Spin-offs und Start-ups hervorgehen. Kurzum: Zürich ist ein idealer Innovationsstandort verbunden mit einer hohen Lebensqualität und sehr guten Erreichbarkeit im Herzen Europas.
Bei FOOD ZURICH dreht sich ja alles ums Essen: Wie innovativ ist der Kanton Zürich im Food-Bereich und wie stark gestalten wir die Food Trends (Stichwort «European Food Trends Report» des GDI Gottlieb Duttweiler Institute) mit?
Die Food-Branche hat sich in Zürich dank starken Unternehmen wie Givaudan oder Lindt & Sprüngli sowie den starken Life-Sciences- und Cleantech-Branchen zu einem dynamisch wachsenden Zentrum entwickelt. Mindestens genauso wichtig sind die Hochschulen und ihre Spin-offs, die zukunftsweisende Ernährungsformen wie zum Beispiel Fleischalternativen aus Pflanzen entwickeln und mit neuen Anbaumethoden die Landwirtschaft revolutionieren. Daneben sind aber auch das enorme kreative Potenzial im Kanton und der allgemein spürbare Trend zu mehr Nachhaltigkeit Treiber für innovative Ideen, Projekte und Unternehmen.
Der Kanton Zürich scheint ein guter Nährboden für innovative Projekte im Food-Bereich zu sein. Projekte wie Planted Foods AG haben Strahlkraft bis weit über die Schweizer Grenzen hinaus. Was ist das Rezept?
Zürcher Unternehmen sind an vorderster Front mit dabei, um einen Beitrag zur Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit bei der Entwicklung, Produktion und der Auswahl und Lieferung von Lebensmittel zu leisten. So gelangten in diesem Jahr sechs Unternehmen aus dem Kanton Zürich in die FoodTech 500 von Forward Fooding. Es sind viele kluge Köpfe mit guten Ideen, die den Nerv der Zeit treffen. Ein innovatives und offenes Ökosystem ermöglicht, dass aus Ideen Projekte und aus Projekten Unternehmen werden.
Welche spannenden Food-Projekte aus der Stadt haben Sie im Rahmen der Standortförderung unterstützt?
Systematisch beschäftigen wir uns mit dem Food-Thema seit Anfang Jahr. Gemeinsam mit dem Zürcher Innovationspark und dem Think Thank FoodVisionaries haben wir zwei Round Tables mit Vertreter*innen aus der Start-up Szene, aus Unterstützungs-Organisationen und Hochschulen durchgeführt, um die Bedürfnisse der involvierten Akteur*innen besser zu verstehen. Es gibt
auf verschiedenen Ebenen Bedarf, wie zum Beispiel bezüglich der Regulierung, beim Thema Startup/Incubation und bei der Vernetzung.
Was erhalten Sie – oder wir als Stadtbewohner*innen – im Gegenzug zurück von den Unternehmen, die Sie unterstützen?
Eine aktive, gut vernetzte Food-Szene im Kanton leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und macht den Standort Zürich für neue Unternehmen attraktiv. Mit unserer Arbeit stärken wir also den Wirtschaftsstandort Zürich und tragen so zu einem attraktiven Standort mit hoher Lebensqualität bei.
Infobox
Innovative Projekte in Zürich fördern
Die Standortförderung des Kantons Zürich begleitet, beschleunigt und vernetzt Start-ups, KMUs und Grossunternehmen aus dem In- und Ausland. Sie ist Bindeglied zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und arbeitet eng mit der Greater Zurich Area zusammen. Sie fördert die Vernetzung von Unternehmen mit Wissenschaft und Politik im Kanton Zürich mit dem Ziel, zukunftsweisende Schlüsselbranchen wie Finance, Life Sciences, ICT sowie Clean- und Hightech zu stärken und Innovation zu fördern.
So hilft sie konkret:
- Sie bietet Unternehmen einen Lotsendienst durch die kantonale Verwaltung und setzt sich für die administrative Entlastung von Unternehmen ein.
- Sie unterstützt Unternehmen bei Innovationsthemen, Bewilligungsfragen, generellen Anliegen betreffend den Standort Zürich, Ansiedlungen oder die Gründung von Unternehmen.
- In Public Private Partnerships bietet sie bedarfsgerechte Unterstützung, so beispielsweise im Biotech-Bereich, aber mit eZürich auch im ICT-Umfeld.