Das Auge isst mit, auf dem Teller und darüber hinaus. Beim Essen spielen Raum, Architektur und Atmosphäre eine wichtige Rolle. Ein Listicle über sechs Orte, die uns ins Auge gestochen sind.
Kronenhalle Bar
Gerade eben noch an der lauten Strasse, hinein durch den Windfang in die Bar getreten, bleibt die Zeit fast stehen. Es spielt keine Musik, die Geräuschkulisse besteht aus den Stimmen der Gäste und dem Shaker. Unbemerkt verstreicht die Zeit. Es fühlt sich an, wie im Innern eines in Mahagoni ausgekleideten Schiffes, Gemälde berühmter Künstler wie Matisse, Miró und Picasso. Selbst die Alabasterlampen wurden von dem Schweizer Bildhauer Diego Giacometti entworfen und erhellen den Raum. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Geschichte zum Erleben. Für Augen und Gaumen ein Gedicht.
Ristorante Napoli
Das Ristorante Napoli an der Sandstrasse 7 ist wohl schon manchen Verkehrsteilnehmer:innen auf der 72er Busstrecke aufgefallen. Restaurant oder Brockenstube? Das Auge bleibt auf jeden Fall hängen. Hier gibt es einiges zu bestaunen - sowohl drinnen als auch draussen (Stichwort Weihnachtsbeleuchtung und Dekoration im Übermass). Von inszenierten Marien Figuren, hängenden Engeln, roten Rosen und opulenten Kronleuchtern, kann man sich kaum sattsehen und entdeckt auch gleich wieder neue Gegenstände, die bestaunt werden wollen. Seit 25 Jahren bemalt Dimitri der Maler ganze Kunstwerke an Wände, Decken und Türen. Die Liebe zum Detail ist erstaunlich. Ein gutes (Über)mass an Kitsch.
Campo
Mensch fühlt sich definitiv wohl hier. Sei es drinnen oder draussen. Auf der Terrasse, sozusagen auf dem Helvetialplatz, ist es bei Sonnenschein meist ein eher schwieriges Unterfangen, einen Sitzplatz zu ergattern. Inspiriert von Corbusier und anderen Architekten wie Charlotte Perriand, Pierre Jeanneret und Axel Einar Hjorth besticht das Campo mit seiner brasilianisch inspirierten Architektur. Selbst der wunderschöne massive Tresen ist vom Hausschreiner aus Bergamo. Zwischen Betonsäulen, hochwertiger Holzverkleidung und Einrichtung lässt es sich ganz wunderbar einen Kaffee oder Aperitif trinken.
Restaurant zum Kropf
Mitten im Herzen der Stadt Zürich befindet sich das Restaurant zum Kropf. Man kommt hinein und sieht gleich die wunderschöne Halle mit einer imposanten Decke. Die alten Wandmalereien von Zürich in den Nebenräumen versetzen einen direkt in eine vergangene Zeit. Seit 120 Jahren wird hier gutbürgerliche Zürcher-Küche serviert. Kleiner Tipp, einfach auch for the full experience: falls in der Halle selbst gegessen werden will, sollte dies bei der Reservation im Vorfeld mitgeteilt werden.
Nude
Das Tanzhaus Zürich ist ein architektonisches Juwel, entworfen von den renommierten Architekten Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga, besser bekannt als Barozzi Veiga. Im Tanzhaus befindet sich auch das Nude, ein Café mit Aussenbereich direkt am Fluss. Innen eher kühl, aber schön chic und draussen im Sommer eine lauschige Oase direkt an der Limmat. Leckere Bagels, Gebäcke und Kaffee von der Stadt Rösterei Miro gibt es das ganze Jahr über. Auf jeden Fall einen Besuch wert, auch für nicht Architektur-Fans.
Roter Defin
Modern, knallrot und knallblau. Die neue All-Day-Eatery an der Langstrasse kann mensch nicht übersehen. Mutig provoziert das Trio von der “Goldigen Guttere” mit farbintensivem Interieur, einem Delfin als Logo und AI Bildern von lachenden Delfinen. Auffällig und laut. So sticht das Lokal selbst an der bunten Langstrasse heraus. Perfekte Gelegenheit, um nach dem Kanzlei Flohmarkt einen Toast zu essen.